Frau Office Vortrag Glasscheibe Akustik

Einführung in die Akustik

Wissen im Detail

Die Akustik ist die Lehre vom Schall und seiner Ausbreitung. Sie ist ein interdisziplinäres Fachgebiet, das auf Erkenntnissen aus zahlreichen Fachgebieten aufbaut, unter anderem der Physik, der Psychologie, der Nachrichtentechnik und der Materialwissenschaft. Zum grundlegenden Verständnis haben wir nachfolgend die wichtigsten Aspekte und Begriffe zusammengefasst.

Bauakustik

Die Bauakustik beschäftigt sich mit den Auswirkungen der baulichen Gegebenheiten auf die Schallausbreitung zwischen den Räumen eines Gebäudes sowie zwischen dem Rauminneren und der Außenwelt.

Teilbereiche der Bauakustik sind: Schallschutz aus technischen Anlagen, Luftschallschutz, Trittschallschutz, Körperschall.

Raumakustik

Die Raumakustik ist ein Teilgebiet der Akustik, die sich mit der Schallpegelverteilung in Räumen beschäftigt. Ziel der Raumakustik ist, eine für die Nutzung des Raumes bestmögliche räumliche und zeitliche Schallverteilung zu erreichen.

Beim Auftreffen von Schall auf z.B. eine Wand (gekennzeichnet als Schallleistung W1), wird eine Teil reflektiert (Wrefl) und ein Teil geht in die Wand (Wabs). Absorption (Wabs) und Reflexion (Wrefl) ergeben zusammen immer 100 %. Die Absorption (Wabs) setzt sich zusammen aus:

  • Dissipation (Wdis), jene Schallleistung, die
    im Bauteil in Bewegung bzw. Wärme
    umgewandelt wird
  • Transmission, jene Schallleistung, die in den
    Nachbarraum übertragen wird, teilt sich
    nochmal in:

    • direkte Transmission (W2)
    • Transmission über Flankenwege (W3),
      über Körperschall auf andere
      Bauteile übertragen

Lärm-/Schallmessung

Wenn schnelle Druckschwankungen Luftteilchen in Bewegung setzen, nehmen wir dies als Schall unterschiedlicher Lautstärke war. Die Lautstärke hängt vom Schalldruckpegel ab. Der Schalldruckpegel wird in Dezibel (Zehntel Bel) gemessen und als »dB« abgekürzt. Der in Dezibel angegebene Schalldruck ist eine logarithmische Größe, deshalb können die Zahlenwerte nicht einfach addiert werden.

Wenn beispielsweise zwei Geräusche (z.B. Autos) jeweils 60 dB laut sind, so sind beide zusammen nicht 120 dB, sondern 63 dB laut. Zehn Autos wären dann 70 dB laut, würden demnach den Pegel um 10 dB erhöhen. Leider funktioniert das menschliche Gehör nicht linear, aber auch nicht logarithmisch. Bei hohen Lautstärken wird erst eine Pegelerhöhung um 10 dB als Laustärkeverdopplung wahrgenommen, bei geringeren Lautstärken (z.B. Geräusche aus Nachbarwohnungen) werden bereits Pegelerhöhungen von nur 4 dB als Lautstärkeverdopplung wahrgenommen. Dies gilt auch in umgekehrter Richtung: Möchte man die wahrgenommene Lautstärke des Autoverkehrs auf die Hälfte reduzieren, so muss man die Anzahl der Autos auf ein Zehntel reduzieren. Als Lärm werden Geräusche (Schall) bezeichnet, die wir als störend empfinden.

Weil wir sehr hohe und sehr tiefe Töne subjektiv als leiser empfinden als mittlere Töne, wird bei Schallmessungen eine Frequenzbewertung, die so genannte A-Bewertung berücksichtigt, die Schallpegel werden dann in dB(A) angegeben. Insbesondere tiefe Töne können jedoch häufig sehr störend wahrgenommen werden und werden durch die A-Bewertung nicht gehörrichtig bewertet, deshalb gibt es spezielle Bewertungsverfahren zur Beurteilung tiefer Töne.

Nachfolgend sind einige Geräusche und ihre Schallpegel in üblichem Abstand von der Geräuschquelle dargestellt:

  • Schmerzgrenze 140 dB(A)
  • Normale Unterhaltung 60 dB(A)
  • Presslufthammer 120 dB(A)
  • Bibliothek / Büros 40 dB(A)
  • Rockkonzert 110 dB(A)
  • Flüstern / Wohnräume
  • Schwerlastververkehr
  • Tagsüber, Schlafräume 30 dB(A)
  • Am Straßenrand 080 dB(A)

Die wichtigsten Begriffe

Wissen im Detail

Die Empfindlichkeit des menschlichen Ohres hängt von der Frequenz ab. Tiefe und hohe Töne werden weniger laut wahrgenommen als mittlere Töne. Bei der Messung der Summenpegel von Geräuschen werden die Töne entsprechend der A-Kurve unterschiedlich gewichtet. Die Summenpegel werden dann als dB(A) angegeben. Die A-Bewertung hat sich durchgesetzt, auch wenn sie die Gehörwahrnehmung des menschlichen Ohres nur unzureichend widerspiegelt. Andere Bewertungen (z.B. B- oder C-Bewertung) werden seltener verwendet.

Die Differenz zwischen dem C- und A-bewerteten Summenpegel wird zur Feststellung von tieffrequenten Geräuschen benutzt.

Ist das Material zur Absorption von Schall. Man kann poröse Absorber und Resonanzabsorber unterscheiden. Poröse Absorber sind aus porösen Materialien wie z.B. Mineralfaser oder Schaumstoffen hergestellt. Resonanzabsorber sind meist Folien, Plattenabsorber oder Helmholtzresonatoren (Hohlkörperabsorber).

Bei allen Arten von Schwingungen wird (durch innere oder äußere irreversible Vorgänge) ein Teil der Bewegungsenergie in (Verlust-)Wärme übergeführt. Je nach Ausbreitungsmedium des Schall unterscheidet man zwischen Luftschalldämpfung (das zu dämpfende Signal befindet sich in der Luft, z.B. Musikinstrument, Sprechen) und Körperschalldämpfung (das zu dämpfende Signal wird in festen Körpern erzeugt und weitergeleitet, z.B. Bohrmaschine an der Wand, Gehen auf Boden).

Der Absorptionsgrad α gibt das Verhältnis von absorbiertem (und evtl. durchgelassenem) Schallanteil zur auftreffenden Schallintensität an. Bei vollständiger Reflexion ist α = 0 , bei vollständiger Absorption ist α = 1.

Akustik ist die Lehre vom Schall sowie von den mechanischen Schwingungen. Sie umfasst Erzeugung, Ausbreitung, sowie Wirkungen und ist so weitreichend und auch bereichsübergreifend, dass es eine Vielzahl spezieller Fachrichtungen gibt, die sich wiederum vielfach überschneiden, z.B.: Audiologie (= Hörakustik), Bauakustik, Elektroakustik, Raumakustik, Sprachakustik, Ultraschall,…

Bauaufsichtlich eingeführte Baubestimmungen brauchen nicht mit den anerkannten Regeln der Technik (a.R.d.T. oder aRdT) identisch zu sein. Ebenso sind anerkannte Regeln der Technik und Normen nicht deckungsgleich. Eine Norm ist nicht von sich aus eine anerkannte Regel der Technik, in ihr kann aber eine solche festgeschrieben sein. Norm und anerkannte Regel der Technik sind dann identisch, wenn in der Norm das festgelegt ist, was sich als theoretisch richtig und in der Praxis bewährt herausgestellt hat. Werden jedoch in einer Norm Regeln festgehalten, die sich als nicht richtig oder nicht bewährt erwiesen haben oder die durch technische Entwicklung überholt sind, kann der Norminhalt nicht als anerkannte Regel der Technik angesehen werden. Dies gilt auch, wenn sich neben der Norm eine anerkannte Regel der Technik entwickelt hat.

Der Stand der Technik kann darüber deutlich hinausgehen, damit ist das gegenwärtig aus technischer Sicht bestmöglich Machbare gemeint.

Die äquivalente Absorptionsfläche ist eine (gedachte) Fläche mit dem Absorptionsgrad α = 1, die die gleiche Absorption hat, wie die tatsächliche Oberfläche des Schallabsorbers. Sie wird in m² angegeben, mitunter in Sab (Sabine, aus früherer US-Literatur).

Die Absorptionsfläche eines Raumes wird in verschiedenen Normen als Absorptionsvermögen bezeichnet. Die Ermittlung erfolgt meist aus der gemessenen Nachhallzeit, kann aber auch (überschlägig) aus dem mittleren Schallpegel erfolgen, den die Vergleichsschallquelle in einem Raum erzeugt.

Das Bau-Schalldämm-Maß R‘ (nicht zu verwechseln mit dem (Luft-)Schalldämm-Maß R) kennzeichnet die Luftschalldämmung eines Bauteils bei bauüblichen Nebenwegen. Es wird durch Messung im Prüfstand (Messung ohne Nebenwege) oder am Bau (zusammen mit allen Nebenwegübertragungen) ermittelt. In der Regel wird das Bauschalldämm-Maß zwischen zwei Räumen ermittelt, bei Fassaden oder Fenstermessungen zwischen dem Freien und einem Raum.

Dämmung und Dämpfung werden häufig verwechselt. Bei der Dämmung (Isolation) wird die Schallintensität in Ausbreitungsrichtung durch Reflexionen in andere Richtungen vermindert. Dabei findet keine Wandlung in andere Energieformen statt. Bei der Dämpfung (Absorption) hingegen, wird in den meisten Fällen Schallenergie in Wärme umgesetzt.

Die DEGA-Empfehlung 103 »Schallschutz im Wohnungsbau – Schallschutzausweis« stellt eine Ergänzung zur DIN 4109 dar. Im Gegensatz zur VDI 4100 wird in der DEGA-Empfehlung nicht nach Gebäudetyp (Mehrfamilienhäuser, Reihenhäuser, Doppelhäuser) unterschieden. So kann der Schallschutz von Wohneinheiten unabhängig von der Art des Gebäudes direkt miteinander verglichen werden.
Die Stufeneinteilung und die ausführliche Beschreibung der Schallschutzstufen sollen einem Personenkreis ohne bauakustische Vorkenntnisse bei der Entscheidungsfindung zur Dimensionierung des Schallschutzes Hilfestellung leisten. Durch frühzeitige Vereinbarungen zum gewünschten Schallschutz zwischen den Beteiligten entstehen während der Planung und des Baus keine Missverständnisse über den gewünschten und auszuführenden Schallschutz.
Die Zuweisung zu den verschiedenen Schallschutzklassen erfolgt über ein Punktesystem, für jede Wohneinheit kann dann ein Schallschutzausweis erstellt werden.
Weitere Informationen können direkt der DEGA-Empfehlung 103 entnommen werden, zum Schallschutzausweis gibt es eine eigene Informationsseite.

Dezibel ist die Einheit für ein mit dem Zehner-Logarithmus ermitteltes Verhältnis physikalischer Größen. Sie wird in Gleichungen wie eine Zahl verwendet. Logarithmierte Größenverhältnisse werden als Pegel oder Maße bezeichnet, z.B. Luftschallpegel, Schallleistungspegel, Schalldämmmaß.

In DIN 4109 »Schallschutz im Hochbau« werden Anforderungen an den Schallschutz gestellt, um Menschen in Aufenthaltsräumen vor unzumutbaren Belästigungen durch Schallübertragungen aus fremden Wohn- oder Arbeitsbereichen zu schützen. Die DIN 4109 ist von den obersten Baubehörden in allen Bundesländern als technische Baubestimmung bauaufsichtlich eingeführt. Die Anforderungen der DIN 4109 stellen die öffentlich-rechtlichen Interessen im Sinne eines Gesundheitsschutzes sicher, stellen aber keineswegs einen qualitativ guten Schallschutz dar. Die in der DIN 4109 aufgeführten Anforderungen werden deshalb oft auch als Mindestanforderungen bezeichnet.

Ein Flatterecho ist ein sich wiederholendes Echo aufgrund eines Echos des Echos. Es entsteht in Räumen durch mehrfache Reflexion an Wänden oder Decken. Die häufigste Ursache sind parallele, schallharte Oberflächen wie beispielsweise Glasflächen gegenüber von Betonflächen. Das Schallsignal pendelt dann mehrfach zwischen diesen Flächen hin und her und wird aufgrund der fehlenden Absorption der Oberflächen kaum bzw. nur sehr langsam abgeschwächt. Die Ursache müssen jedoch nicht zwingend parallele Wände sein, auch in anderen Raumgeometrieen treten Flatterechos durch mehrfache Reflexionen an mehreren nicht-parallelen Oberflächen auf.

Entgegen vieler Äußerungen in der Literatur treten Flatterechos nicht nur in großen Räumen auf, sondern sind auch in Wohnräumen, Klassenzimmern u.ä. festzustellen.

Hertz ist die Einheit der Frequenz und gibt die Anzahl der Schwingungen pro Sekunde an (Hz = 1/s). Hertz wird als Hz abgekürzt, 1000 Hz = 1 kHz (sprich Kilo-Hertz), 1000 kHz = 1 MHz (sprich Mega-Hertz), 1000 MHz = 1 GHz (sprich Giga-Hertz).

Die Hörschwelle definiert den Schalldruck, der gerade noch wahrgenommen werden kann. Die Hörschwelle kann für jeden Menschen unterschiedlich sein und ist stark von der Frequenz abhängig. Meist liegt die Hörschwelle beim gesunden Menschen bei ca. 20 µPa (sprich Micropascal, = 0,00002 Pascal), was in etwa 0 dB (Dezibel) entspricht.

Installationsgeräusche sind durch Sanitärinstallationen (meist Wasserarmaturen, Leitungen oder Abwasserleitungen) erzeugte Geräusche, die durch die Rohrleitungen, bzw. den damit verbundenen Wänden abgestrahlt werden. Sie werden durch den Armaturengeräuschpegel, bzw. Installationsschallpegel gekennzeichnet. Die messtechnische Ermittlung der Geräusche erfolgt nach DIN EN ISO 10052.

Körperschall ist Schall, der sich in einem festen Medium oder an dessen Oberfläche ausbreitet, mit Frequenzen von über 15 Hz (Hertz), d.h. im Hörbereich. Bei tieferen Frequenzen spricht man im Allgemeinen von Schwingungen oder Erschütterungen, doch die Bereiche gehen ineinander über und sind nicht eindeutig abzugrenzen. Beim Körperschall sind eine Reihe von Wellenformen möglich, wie Dehn-, Dichte-, Rayleigh- oder Schubwellen.

Als Lärm bezeichnet man jede Art von Schall (insbesondere von großer Intensität), der den Menschen stört, belästigt oder gar gesundheitlich schädigt. Man unterscheidet u.a. Arbeitslärm, Fluglärm, Straßenverkehrslärm und Wohnlärm.

Der Luftschall ist Schall, der sich in Luft in Form von Schallwellen ausbreitet, im Gegensatz zu Flüssigkeitsschall oder Körperschall.

Die (Luft-)Schalldämmung, auch Schallisolation, ist die Verhinderung des (Luft-)Schalldurchtritts durch trennende Bauteile wie Wände oder Decken. Der Schall erfährt an der Trennfläche vorwiegend eine Reflexion, d.h. er wird zum Ausgangsort zurückgeworfen. Die Luftschalldämmung wird durch das Schalldämm-Maß R gekennzeichnet, die Berechnung kann der beiliegenden Grafik entnommen werden.

Wobei τ der Transmissionsgrad, Pa die auftreffende Schallleistung und Pd die durchgelassene Schalleistung ist (siehe ISO 140 T.3-5).

Je größer das Schalldämm-Maß eines Trennbauteils ist, umso weniger Luftschall (Sprache, Musik) gelangt durch das Bauteil hindurch.

Die Messung der Luftschalldämmung erfolgt meist im Frequenzbereich der Bauakustik (nach DIN EN ISO 16283-1) am Bau oder im speziellen Prüfstand. Dabei ist die gemeinsame Trennfläche zwischen en Räumen S und die äquivalente Absorptionsfläche A des Empfangsraumes zu berücksichtigen.

Wobei D die Schallpegeldifferenz der beiden Räume ist.

Die Nachhallzeit ist die Halligkeit eines Raumes. Je länger die Nachhallzeit, desto länger ist ein Schallereignis im Raum hörbar (es klingt oder hallt nach). Die Nachhallzeit ist für die Raumakustik von großer Bedeutung. Sie beschreibt das Absorptionsvermögen eines Raumes. Um die Nachhallzeit in einem geschlossenen Raum zu messen, wird eine Schallquelle und ein Mikrofon aufgestellt. Nach Abschalten eines Rauschsignals wird der Pegelabfall über der Zeit gemessen. Die beiliegende Grafik zeigt ein Beispiel für kurze Nachhallzeit (linkes Bild) und für lange Nachhallzeit (rechtes Bild).

Die Nachhallzeit ist definiert als diejenige Zeit, die vom Abschalten der Schallquelle bis zum Absinken des Schallpegels um 60 dB (Dezibel) verstreicht. Meist reicht die zur Verfügung stehende Dynamik nicht aus, um den gesamten Nachhallvorgang über 60 dB zu erfassen. Deshalb wird in der Regel die doppelte Zeit des Pegelabfalls um 30 dB als Nachhallzeit »T30« angegeben.

Die Raumakustik ist ein Teilgebiet der Akustik, das sich mit der Schallpegelverteilung in Räumen beschäftigt. Ziel der Raumakustik ist es, eine für die Nutzung des Raumes bestmögliche räumliche und zeitliche Schallverteilung zu erreichen.

Schall sind mechanische Schwingungen und Wellen in einem elastischen Medium, wie z.B. Luft-, Körper-, oder Flüssigkeitsschall im Hörbereich des Menschen. Bei tieferen Frequenzen ist es Infraschall, bei höheren Ultraschall. Hält der Schall länger als 200 ms (= 0,2 Sekunden) an, so handelt es sich um Dauerschall, andernfalls sind es Impulse. Schallwellen werden u.a. beim Sprechen und Musizieren erzeugt, aber auch als Lärm von Maschinen produziert. Man unterscheidet insbesondere Direktschall, indirekten Schall (wird erst nach Reflexionen an Wänden, Decken, etc. empfangen) und Diffusschall.

Der Schallpegel ist das Maß für die Stärke des Geräuschs. Er ist durch die Höhe des Wechsel-Schalldruckes gegeben und wird in Dezibel (dB) oder Dezibel-A (dB(A)) angegeben.

Schallschutz erreicht man durch Verhinderung der Entstehung von Geräuschen sowie durch Dämpfung oder Dämmung von Luftschall oder Körperschall. Man unterscheidet je nach angewendeter Schallschutzmaßnahme zwischen: a. primärer, sekundärer Schallschutz; b. baulicher Schallschutz; c. städtebaulicher Schallschutz; d. aktiver, passiver Schallschutz; e. integrierter Schallschutz

Die Trittschalldämmung ist eine spezielle Art der Körperschalldämmung von Decken, die in der Bauakustik eine große Bedeutung hat. In DIN EN ISO 717-2 ist die Bezugskurve für den bewerteten Norm-Trittschallpegel festgelegt. Die Messung erfolgt mit einem Norm-Hammerwerk (siehe DIN EN ISO 16283). Gute Trittschalldämmung wird durch richtig dimensionierte schwimmende Estriche erreicht.

Durch weichfedernde Gehbeläge kann die Trittschalldämmung verbessert werden. Für die Erzielung der Mindestanforderungen nach DIN 4109 ist die Berücksichtigung jedoch nicht zulässig, die Mindestanforderungen müssen auch ohne weichfedernden Bodenbelag eingehalten sein. Beim erhöhten Schallschutz dürfen weichfedernde Bodenbeläge berücksichtigt werden.
Je geringer der Norm-Trittschallpegel eines Bauteils ist, um so weniger Körperschall (Gehen, Laufen) gelangt über das Bauteil in die benachbarten Räume.

Die wichtigsten Grundlagen

Per Definition

Die Formelzeichen der Akustik in der Übersicht.

Die verschiedenen Absorberklassen, dienen zur Klassifizierung der verschiedenen Schallabsorber. Das Klassifizierungssystem ist primär zur Anwendung bei breitbandigen Geräuschen gedacht. Die Schallabsorberklasse nach DIN EN ISO 11654 sind wie folgt festgelegt:

Einteilung der Umgebungsbedingungen nach DIN EN ISO 12944-2.

DIN 4109
Schallschutz im Hochbau

DIN 18041:2004-05
Hörsamkeit in kleinen bis mittelgroßen Räumen

DIN EN 12354 Teil 1 - 6
Bauakustik – Berechnung der akustischen Eigenschaften von Gebäuden aus den Bauteileigenschaften

DIN EN 13964
Unterdecken

DIN EN ISO 17624:2005-03
Akustik – Leitfaden für den Schallschutz in Büros und Arbeitsräumen durch Schallschirme

VDI-Richtlinie VDI 2081
Geräuscherzeugung und Lärmminderung in Raumlufttechnischen Anlagen

VDI-Richtlinie VDI 2569
Schallschutz und akustische Gestaltung im Büro

VDI-Richtlinie VDI 3755
Schalldämmung und Schallabsorption abgehängter Unterdecken

VDI-Richtlinie VDI 4100
Schallschutz von Wohnungen – Kriterien für Planung und Beurteilung

Arbeitsstättenverordnung

Lärm- und Vibrations-Arbeitsschutzverordnung

DEGA-Empfehlung 103

Von der deutschen Gesellschaft für Akustik e.V. (DEGA e.V.) ist die DEGA-Empfehlung 103 »Schallschutz im Wohnungsbau – Schallschutzausweis« erhältlich. Die Empfehlung wurde vom Fachausschuss Bau- und Raumakustik erarbeitet, in dem die meisten deutschen Experten des baulichen Schallschutzes organisiert sind. Die DEGA hat sich mit dieser Empfehlung der Frage des baulichen Schallschutzes angenommen und ein neues, mehrstufiges, auch für den Laien transparentes Konzept entwickelt.

Die beiden wesentlichen Zielsetzungen der DEGA-Empfehlung 103 sind:

a. Schaffung eines mehrstufigen Systems zur differenzierten Planung und Kennzeichnung des baulichen Schallschutzes zwischen Raumsituationen unabhängig von der Art des Gebäudes.

b. Entwicklung eines Punktesystems auf dieser Basis zur einfachen Kennzeichnung des Schallschutzes von ganzen Wohneinheiten oder Gebäuden.

Auf dem Gebiet der Energieeinsparung ist es mit der Kennzeichnung bei Elektrogeräten und mit dem Energieausweis für Gebäude auf einfache Art und Weise gelungen, mehr Transparenz zu schaffen. Der Verbraucher kann ohne tiefere Fachkenntnis Qualitätsvergleiche durchführen und mündig Kaufentscheidungen treffen.

Im Bereich des baulichen Schallschutzes war diese Art der Transparenz und Aufklärung bisher nicht gegeben. Diese Möglichkeit wurde nun mit der DEGA-Empfehlung 103 mit einem von der Gebäudeart unabhängigen Anforderungs- und Bewertungssystem sowohl für Neubauten als auch den Altbaubestand geschaffen.

Die Einführung eines mehrstufigen Anforderungssystems ist zur klaren Differenzierung und Bewertung der schalltechnischen Qualität von Gebäuden sinnvoll und notwendig. Das System ist auf die heute üblichen Bauweisen und mit den heutigen bauaufsichtlich eingeführten Mindestanforderungen nach DIN 4109 abgestimmt.

Durch die Schaffung von insgesamt 7 Stufen wird eine differenzierte und praxisgerechte Einstufung ermöglicht. Die beiden unteren Stufen F und E sind natürlich nur für die Einstufung der Altbausubstanz gedacht, Neubauten sollten sich an den Stufen C aufwärts orientieren, damit wird in der Regel ein Schallschutz erreicht der den Erwartungen der Bewohner gerecht wird und Störungen aus Nachbarwohnungen reduziert.

Die DEGA-Empfehlung 103 ist über das Internet als freier Download (https://www.dega-akustik.de/uebersicht) oder die DEGA-Geschäftsstelle erhältlich. Zur Erstellung von Schallschutzausweisen steht ein kostenloses Excel-Tool zur Verfügung. Dieses Excel-Tool kann im Internet über die Seite www.dega-akustik.de/publikationen/dega-schallschutzausweis/excel-tool heruntergeladen werden.

Tabelle 1 (oben): Orientierende Planungshinweise zur Eingruppierung für die zu erwartenden Nutzergeräusche bzw. für die Körperschallentkoppelung in Abhängigkeit der einzelnen Klassen.

Tabelle 2 (unten): Orientierende Beschreibungen der subjektiven Wahrnehmbarkeit von üblichen Geräuschen aus benachbarten Wohneinheiten. Ein Grundgeräuschpegel von 20 dB(A) wird nachts und in besonders ruhigen Wohnlagen regelmäßig unterschritten. Die verbalen Beschreibungen verschieben sich in solchen Fällen, d. h. Geräusche aus benachbarten Wohneinheiten können dann deutlicher wahrgenommen werden.

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